PAPIERTIGER
archiv & bibliothek der sozialen bewegungen
we’re cool

Papiertiger
c/o Ku-Bi e.V.
Cuvrystraße 25
10997 Berlin
  

English presentation


 Tiger auf der Pirsch


Streßfaktor
 

Berliner Archive
 

Archivverzeichnis
 
Bestandsrecherche:

Dataspace
 

Berlin-Besetzt.de
 

Neu: Ein Projekt zu 30 Jahren Hausbesetzerbewegung (West-)Berlin
Noch Neuer: Berlin Besetzt
Freundlich gefördert durch:
Rosa-Luxemburg-Stiftung
 

Wir über uns

Anders als in Hochzeiten linker und sozialer Bewegung, in denen auch ein Bedürfnis besteht, sich mit der eigenen Geschichte auseinander zusetzen, und eine Kontinuität der Kämpfe und Bewegungen gesucht wird, gelingt es den Herrschenden in Phasen ohne starke Gegenmacht von unten, Geschichte zu verfälschen oder ganz zu leugnen. Die Verhältnisse werden als 'über-historisch' und als nicht veränderbar dargestellt. Immer mehr wird den herrschenden 'Geschichtsschreibern' nach dem Mund geredet, die Subjekte der Geschichte und die gesellschaftlichen Konflikte werden verdrängt und diffamiert.
Die Reste der linken und sozialen Bewegungen tragen das ihre dazu bei: Eine weitgehende Geschichtslosigkeit, das Nebeneinander von verschiedenen Strömungen und Ansätzen und eine allgemeine Unverbindlichkeit in den Bewegungsstrukturen verhindern, dass politische Erfahrungen gemeinsam aufgearbeitet werden können und generations-übergreifende Lernprozesse daraus entstehen. Neben anderen Faktoren wird eine politische Bewegung nur so erfolgreich sein, wie sie aus ihrer eigenen Geschichte und ihren Niederlagen gelernt und daraus die richtigen Schlüsse gezogen hat.

Als Archiv & Bibliothek der Sozialen Bewegungen können wir eine Aufarbeitung der eigenen Geschichte in der Form unterstützen, indem wir als eine Art 'Gedächtnis für die Linke' fungieren, Materialien sammeln und Interessierten für Geschichtsarbeit zur Verfügung stellen. Für Bewegungen 'von unten' wird es zukünftig von großer Bedeutung sein, dass die Zeugnisse ihrer Geschichte nicht verloren gehen und breiten Kreisen frei zugänglich bleiben.

Archive allein können sicherlich nicht die Unzulänglichkeiten der neuen sozialen Bewegungen aufheben. Sie bieten aber für heutige Initiativen Anknüpfungspunkte zu früheren Erfahrungen und ermöglichen dadurch theoretische und praktische Kontinuität politischen Handelns, die auf Grund der spezifischen Bewegungsstrukturen sonst nur schwer hergestellt werden können. Soweit es uns möglich ist, wollen wir diesen Prozess durch unsere Arbeit unterstützen.

mehr zu Archiven der neuen sozialen Linken und ihre Rolle



  
Entstehungsgeschichte des Papiertigers

Der Vorläufer des heutigen Archivs hatte seinen Ursprung in dem im Januar 1981 besetzten "Kunst und Kultur Centrum Kreuzberg", kurz 'KuKuCK' genannt. Der 'KuKuCK' beherbergte eine Vielzahl von politischen und kulturellen Initiativen. Am Bekanntesten und Präsentesten dürfte der 'KuKuCK' im Berliner Stadtbild durch sein einprägsames Wandbild geworden sein. Durch die Zusammenfassung mehrerer privater Buchsammlungen entstand Mitte 1983 die 'KuKuCKs-Bibliothek'. Im Jahr 1984 wurde der Verein mit der Kurzbezeichnung 'Ku-Bi e.V.' gegründet.
Durch die Räumung des KuKuCK-Komplexes im Juli 1984 war die Bibliothek erst einmal ohne Bleibe. In dieser Zeit entstand die Idee, neben der Bibliothek auch ein Archiv der sozialen Bewegung aufzubauen. Unter dem Motto 'Von der Bewegung – Für die Bewegung' sollte Material über und von den unterschiedlichsten Bewegungen zentral gesammelt, ausgewertet und für alle Interessierten zugänglich gemacht werden. Im Mai 1985 wurden Bibliothek und Archiv, nun mehr unter dem Beinamen 'Papiertiger', eröffnet.
Anfang der 90er Jahre hat sich der Themenbereich "Antifaschismus und Neofaschismus" wegen einer umfangreichen Bestandserweiterung verselbstständigt, eigene Räumlichkeiten bezogen und als "Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum e.V. (APABIZ)" einen eigenen Verein gegründet.

In der langjährigen und wechselvollen Geschichte des Papiertigers seit 1984 und dank seiner vielen MitarbeiterInnen und unzähligen UnterstützerInnen aus nun schon mehreren "Bewegungs-Generationen", hat sich das Projekt zu einem zentralen Archiv der linken und sozialen Bewegungen nicht nur in Berlin entwickelt.

Nach wie vor ist der Verein 'Ku-Bi e.V.' der Betreiber, auch wenn den Meisten das Archiv heute nur noch als 'Papiertiger' geläufig ist.

nach oben